Sandra Matzinger vom Black Dragon Gym erkämpft an der WM in Bangkok die Silbermedaille für die Schweiz

Das Comeback und die schwierige Vorbereitung

Im vergangenen Jahr stand die WM Teilnahme für Sandra Matzinger fix auf dem Programm. Eine langwierige Viruserkrankung verhinderte ihren Start. Eine längere Wettkampfpause war die Folge. Erst im Dezember konnte Matzinger wieder Wettkampf Runden absolvieren. Dazu reiste sie extra nach Italien, wo sie knapp nach Punkten verlor, aber mit einem guten Gefühl nach Hause kam. Das Ziel dieses Jahr erneut an der Weltmeisterschaft im Muay Thai teilzunehmen, rückte in greifbare Nähe. Allerdings stand die Teilnahme wiederum auf der Kippe. Die straffen Einsatzpläne und die Zusatzschichten bei der Polizei liessen kein optimales Trainingsprogramm zu. Dank den Privattrainings mit Trainer Eakubon, konnte Matzinger dennoch eine halbwegs anständige Vorbereitung absolvieren.

 

Die Silbermedaille gewonnen

Die Weltmeisterschaften des Verbands World Muay Boran Organization wird von der thailändischen Tourismus Behörde unterstützt und vom thailändischen Muay Thai Grossmeister «Master Woody» organisiert. Woody ist ein weltweit bekannter Grossmeister, welcher wesentlich dazu beigetragen hat, die Kampfkunst Muay Thai international bekannt zu machen und er hat einen grossen Anteil daran, wenn Muay Thai in absehbarer Zeit eine olympische Sportart wird.

Sandra Matzinger startete in der Gewichtsklasse bis 54 Kilogramm mit insgesamt fünf Teilnehmerinnen in der Sektion Pro-Am. Pro-Am ist eine Mischung aus Amateur- und Profiregeln. Die Profis tragen ausschliesslich Boxhandschuhe, die Pro-Am Kämpfer tragen zusätzlich Schien- und Ellenbogenschoner. Die Rundenzeiten bei den Profis betragen 5 Runden à 3 Minuten, bei den Pro-Am Kämpfen sind es 3 Runden à 3 Minuten.
In der ersten Runde profitierte Matzinger von einem Freilos. In der zweiten Runde traf sie auf eine junge Griechin, welche die Schweizerin nach harten Kampf nach Punkten besiegte und so in den Final einzog. Im zweiten Halbfinal standen sich USA und Kirgisien gegenüber. Ein intensiver Kampf mit der klaren Siegerin aus Kirgisien. Mulmige Gefühle hatte Matzinger als sie diesen Kampf mitverfolgte. Die Kirgisin ist Vollprofi und verdient mit dem Sport ihren Lebensunterhalt – taktische Intelligenz, variables Schlagrepertoire, Explosivität und Härte, ein Profi eben. Wenn du dich entschliesst an einer WM anzutreten, musst du mit allem rechnen und deine Angst ablegen, so Trainer Eakubon. Und so nahm Matzinger das Herz in die Hand und gab ihr Bestes drei Runden lang – es reichte trotzdem nicht. Die Kirgisin sicherte sich verdient den WM-Titel. Matzinger und ihr Team freuen sich dennoch über die gewonnene Silbermedaille. Es ist eine tolle Leistung für eine Freizeitsportlerin, wir sind alle stolz auf sie und freuen uns sehr über diese Medaille – so Trainerin Martina Bracher Sukhachon.

Der Traum vom Titel ist für Matzinger nicht ausgeträumt – im Oktober bietet sich der 36-jährigen nochmals eine Chance an der Europameisterschaft in Mailand.

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